- Staden
- Staden,1) Hans, * Homberg (Efze) um 1525, ✝ Wolfhagen 1579; unternahm 1547/48 und 1549-55 als Landsknecht in portugiesischen und spanischen Diensten zwei Fahrten nach Brasilien, wo er während der zweiten in indianische Gefangenschaft geriet und bei den Tupinambá festgehalten wurde. Sein Reisebericht ist eine wichtige Quelle zur frühen Geschichte Brasiliens.2) Johann, Organist und Komponist, getauft Nürnberg 2. 7. 1581, begraben ebenda 15. 11. 1634, Vater von 3); war ab 1604 Hoforganist in Bayreuth und Kulmbach, kehrte etwa 1610 nach Nürnberg zurück, wurde 1616 Organist an Sankt Lorenz und 1618 an Sankt Sebaldus. Staden komponierte Motetten älterer Art ohne Generalbass und neuerer Art mit Generalbass und Instrumentalbegleitung, chorische und solistische Konzerte, Tanzsätze sowie weltliche und geistliche mehrstimmige und solistische Lieder. Gedruckt erschienen u. a. »Harmoniae sacrae. ..« (1616) und »Kirchen Music« (2 Teile, 1625-26).3) Sigmund Theophil, Organist und Komponist, getauft Kulmbach 6. 11. 1607, begraben Nürnberg 30. 7. 1655, Sohn von 2); war ab 1627 Stadtpfeifer und ab 1634 Organist an Sankt Lorenz in Nürnberg. Er komponierte die erste erhaltene deutsche Oper »Seelewig« (Text von G. P. Harsdörffer, veröffentlicht im 4. Teil der »Frauenzimmer-Gesprechspiele«, 1644), ferner u. a. geistliche und weltliche Lieder und das Gesangslehrbuch »Rudimentum musicum« (1636).
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Universal-Lexikon. 2012.